Satzlehre

Was ist ein Satz?

Ein Satz besteht nach den meisten Definitionen aus mindestens einem Subjekt und einem Prädikat: "Ich schlafe."

Wird dieser Satz erweitert, dann treten noch weitere Auffälligkeiten zu Tage: 

"Ich schlafe gut in meinem neuen Bett." 

Zum Subjekt und zum Prädikat sind noch das Modaladverbiale und das Lokaladverbiale getreten. Was beiden Beispielen gemeinsam ist, ist die Tatsache, dass das Prädikat an 2. Satzgliedstelle steht.

"Ich habe in meinem neuen Bett gut geschlafen." An diesem Beispiel sieht man nun, dass das Prädikat aus mehreren Teilen bestehen kann. An 2. Satzgliedstelle steht nun nur noch der finite Prädikatsteil, das Finitum. Der Rest des Prädikats wandert an das Satzende. Auch wenn man den Satz erweiterte, würde normalerweise jede Erweiterung zwischen finiten und infiniten Prädikatsteil treten: 

"Ich habe trotz starker Zahnschmerzen in meinem neuen Bett gut geschlafen."

Um einzelnen Satzgliedern besondere Betonung widerfahren zu lassen, könnte man sie in Spitzenstellung bringen oder ausklammern

"Trotz starker Zahnschmerzen habe ich in meinem neuen Bett gut geschlafen." (Umstellung

"Ich habe in meinem neuen Bett gut geschlafen trotz starker Zahnschmerzen." (Ausklammerung

Satzarten

Sätze kann man unterschiedlich kategorisieren. In der gesprochenen Sprache hängt es vor allem an der Intonation, wie ein Satz aufzufassen ist: "Du musst arbeiten." kann eine neutrale Feststellung sein. "Du musst arbeiten!" kann eine Aufforderung darstellen. "Du musst arbeiten?" kann eine Frage oder eine Verwunderung zum Ausdruck bringen. In der gesprochenen Sprache herrscht dementsprechend auch eine weitgehende Freiheit in der Satzgliedstellung: "Arbeiten musst du?/!" Von all diesen Fällen soll im Folgenden absehen werden, damit die grammatischen Grundstrukturen deutlicher zum Vorschein kommen.

Die Zweitstellung des (finiten) Prädikats(teils), des Finitums, ist typisch für den Hauptsatz. Auch Umstellungen von Satzgliedern können daran nichts ändern: 

"Trotz starker Zahnschmerzen habe ich in meinem neuen Bett gut geschlafen."

Allein die Stellung des finiten Prädikatsteils entscheidet jedoch - abgesehen von irgendwelchen Betonungen - noch nicht über den Charakter des Satzes.

Nach gleichem Muster wird auch der Wortfragesatz (Auf diesen kann man nur mit einem vollständigen Satz, nicht mit Ja oder Nein, antworten) gebildet:

  • "Wo hast du gut geschlafen?"
  • "Wann bist du eingeschlafen?"
  • "Wer hat geschlafen?"

Anders verhält es sich mit Befehls- und Satzfragesätzen:

  • "Schlaf gut in deinem neuen Bett!"
  • "Fahr langsam!"
  • "Iss!"
  • "Schliefest du gut?"
  • "Hast du gut in deinem Bett geschlafen?"

Hier steht das Finitum in Spitzenstellung.

Auch im Hauptsatz steht das Finitum an vermeintlich erster Stelle - darüber könnte man aber streiten - wenn ihm ein Nebensatz vorangeht: "Wenn du Schmerzen hast, musst du zum Arzt gehen!" 

Manche Grammatiken verstehen diesen Fall als Zweitstellung, da der vorangehende Konditionalsatz als Satzglied in Spitzenstellung aufgefasst werden kann.

Die dritte Möglichkeit ist die Endstellung des Finitums in Nebensätzen:

  • "Ich wünsche dir, dass du gut in deinem neuen Bett schläfst."
  • "Ich wünsche dir, dass du gut in deinem neuen Bett geschlafen hast."

Hier sehen wir nun, dass das Finitum an das Ende des gesamten Nebensatzes getreten ist. Selbst infinite Teile stehen vorher.

Einen Sonderfall bildet der uneingeleitete Nebensatz: "Hast du Schmerzen, musst du zum Arzt gehen." Dieser Nebensatz verhält sich von der Stellung des Finitums her wie ein Fragesatz.

Schließlich machen noch Sätze folgenden Typs Schwierigkeiten: "Er sagt, er habe gut geschlafen." Vom Hauptsatz (Er sagt) her muss es sich bei "er habe gut geschlafen" um einen Nebensatz handeln. Gerne wird das begründet, dass dieser Satz gleichwertig ist zu einem "dass"-Satz (dass er gut geschlafen hat.) Bei längeren Passagen in indirekter Rede kann jedoch der Trägersatz (Er sagt) wegfallen, dann sind solche Sätze von der Stellung her eindeutig wie Hauptsätze zu behandeln.

Der Nebensatz

  • ...dass du gut geschlafen hast.
  • ...weil ich schlief
  • ...der in seinem neuen Bett schlief
  • ...in dem er gut schlief

Merkmale eines Nebensatzes sind an sich:

  • Er kann nicht allein stehen
  • Er wird meist von einem Relativpronomen oder Relativadverb bzw. durch eine Konjunktion eingeleitet.
  • Der finite Prädikatsteil steht am Schluss.

Nebensätze werden entweder unterschieden nach ihrer Funktion oder nach ihren Einleitungswörtern:

  • Unterscheidung zwischen Konjunktionalsatz und Relativsatz
    Die erste Unterscheidung bringt über die Erkenntnis der einleitenden Wortart hinaus nicht viel! Die Gleichsetzung von Relativsatz und Attributsatz ist nicht zulässig, da nur ca. 50% der Attributsätze auch Relativsätze sind. Ebenfalls Attributsätze: Die Tatsache, dass...; Die Frage, ob...
  • Unterscheidung zwischen Attribut- und Gliedsatz.
    Für die Funktionsbestimmung trägt die zweite Unterscheidung mehr bei. Attributsätze verhalten sich weitgehend wie einfache Attribute und dienen der Genauigkeit der Beschreibung, während Gliedsätze zur stilistischen Abwechslung und als Adverbialsätze auch zur Herstellung von Zusammenhängen und zur Erläuterungen von Gründen und Folgen dienen.
  • Uneingeleitete Nebensätze.
    Uneingeleitete Nebensätze wie Regnet es, fällt der Ausflug ins Wasser. werden zu den Nebensätzen gerechnet, weil sie in einen Konjunktionalsatz (Wenn es regnet,...) umgewandelt werden können. 

Nebensatzarten

Subjektsatz: Dass du so früh gekommen bist, freut mich. 

Akkusativobjektsatz: Er sagt, dass er gut geschlafen hat. 

Dativobjektsatz: Ich sah zu, wie der Verbrecher verhaftet wurde. 

Genitivobjektsatz: Er wurde verdächtigt, dass er die Löffel gestohlen habe. 

Präpositionalobjektsatz: Ich zweifle, ob sie die Prüfung besteht. 

Kausalsatz: Weil ich gut geschlafen habe, bin ich heute guter Laune. 

Lokalsatz: Wo die Straße nach links abknickt, müssen Sie stehen bleiben. 

Modalsatz: Indem er viel arbeitete, wurde er den Erwartungen gerecht. 

Temporalsatz: Als ich nach Hause kam, ging ich sofort ins Bett. 

Attributsatz: Die Tatsache, dass der Mann, der den Einbrecher stellte, Polizist war,... 

Satzwertige Infinitive und Partizipialkonstruktionen

Satzwertige Infinitive und Partizipialkonstruktionen stellen keine Haupt- oder Nebensätze dar, haben aber oft ähnliche Aufgaben wie ein Nebensatz. Sie können wie dieser attributiv oder als Satzglied auftreten. 

Attributiv: 

Die Hoffnung zu gewinnen.... Was für eine Hoffnung? 

Die Fähigkeit, sinngerecht vorzulesen,... Was für eine Fähigkeit?

Als Satzglied: 

Gut gespielt, ist halb gewonnen.Wenn man gut spielt,... 

Er hoffte, das Spiel zu gewinnen. Worauf hoffte er? (Präpositionalobjekt) 

Er kam, noch den Mantel in der Hand haltend, ins Zimmer.Indem/Obwohl er den Mantel noch in der Hand hielt, kam er ins Zimmer. 

Satzverknüpfungen

Natürlich kann man Hauptsätze einfach nebeneinander stellen, auf die Dauer wirkt das aber eintönig: 

Das Kind ging in die Schule. Dort lernte es fleißig. Es ging schnell nach Hause. An der Ampel musste es warten. Die Ampel sprang auf Grün. Das Kind überquerte die Straße.

Eine Möglichkeit ist, die vorhandenen Sätze mit beiordnenden Konjunktionen oder Adverbien stärker zu verbinden: 

Das Kind ging in die Schule und dort lernte es fleißig. Anschließend ging es schnell nach Hause, aber an der Ampel musste es warten. Die Ampel sprang auf Grün und das Kind überquerte die Straße.

Diese Art der Verknüpfung nennt man Beiordnung oder auch Parataxe. Denn es werden die Sätze in ihrer Grundstruktur, Finitum an 2. Stelle, beibehalten. 

Auffallend ist, dass sowohl beiordnende Konjunktionen als auch Adverbien zur Satzverknüpfung dienen können. Bei Verwendung von Adverbien muss man die erste Satzgliedstelle "freiräumen".

Das Kind ging in die Schule, um dort fleißig zu lernen. Obwohl es schnell nach Hause gehen wollte, musste es aber an der Ampel warten. Als die Ampel auf Grün sprang, überquerte das Kind die Straße. 

Diese Art des Satzbaus nennt man unterordnend oder auch hypotaktisch. Denn die Sätze werden miteinander gekoppelt, wobei ein Satz jeweils Neben-, der andere aber Hauptsatz wird. Weil man hier also viel mit Nebensätzen arbeitet, müssen auch viele Satzglieder umgestellt werden. Diese Art der Verknüpfung vermittelt jedoch auch mehr Informationen als der ursprüngliche Satz. Allerdings sind Sätze, die in Hypotaxe geschrieben sind, auch etwas schwerer zu verstehen.

Satzglieder

Subjekt

Ein SUBJEKT antwortet auf die Fragen: WER? oder WAS? 

Darauf antworten: 

  1. Ein Pronomen, Substantiv oder Numerale im Nominativ:
    Sie / Die Frauen / Zwei aßen Lachs. 
  2. Ein einfacher oder erweiterter Infinitiv, »Zu träumen ist keine Sünde«, oder eine Partizipialgruppe,
    »Gut gewettet ist halb gewonnen.« 
  3. Ein Gliedsatz: »Wer schläft, sündigt nicht.«

Zusammengesetzte Ausdrücke, wie z.B. »Ich und du«, gelten als EIN Subjekt!

Prädikat

An sich hat ein Satz nur ein Prädikat. Dieses antwortet in erster Linie auf die Fragen: »Was tut das Subjekt? Was geschieht?« Das Prädikat wird durch Verben repräsentiert. 

Was tut die Mutter? Mutter bäckt Kuchen. Ilse hat ihn aufgegessen.

Hier sieht man nun, dass das Prädikat aus zwei Teilen bestehen kann: »hat« und »aufgegessen«. 

Der finite, also bestimmte Teil ist das Wort »hat«, der infinite, also unbestimmte Prädikatsteil ist das Wort »aufgegessen«. Bei »bäckt« wie bei »hat« handelt es sich um die gebeugte Verbform, die das Prädikat bildet oder den Prädikatskern neben anderen ungebeugten oder unveränderlichen Prädikatsteilen, z.B. Infinitiven, Partizipien und Verbzusätzen, darstellt.

In »Ilse den Kuchen auf.« ist auf ein Verbzusatz, bzw. ein »unbestimmter Prädikatsteil«, während es sich bei »« wieder um den Prädikatskern, den finiten Prädikatsteil handelt.

Für die Analyse normalsprachlicher Sätze empfiehlt es sich also zwischen finitem Prädikatsteil und unbestimmtem Prädikatsteil zu unterscheiden. Nicht die Stellung des Prädikats, sondern die Stellung des finiten Prädikatteils entscheiden übrigens auch über die Satzart

Hast du den Kuchen aufgegessen? 

Hier sieht man unschwer, dass das Finitum in Spitzenstellung kennzeichnend für den Fragesatz ist. 

Prädikatsnomen

Das Prädikatsnomen oder Prädikativ ist ein nichtverbales Wort, das zusammen mit einem »sein«-Wort das Prädikat bildet. Meist ist es ein Substantiv bzw. ein flektiertes oder unflektiertes Adjektiv. 

Wenn das Prädikatsnomen ein Substantiv ist, kann man danach wie nach dem Subjekt mit Wer? oder Was? fragen.

Einfacher ist es, sich die Wörter sein, werden, bleiben, sich erweisen und ähnliche zu merken, auf die das Prädikatsnomen folgt. 

BEISPIELE: 

a) Udo ist SCHÖN

b) Er will ARZT werden. 

c) Diese Idee ist UMWERFEND

d) Er bleibt ein LÜGNER

f) Das Buch erwies sich als LADENHÜTER

Genitivobjekt

Ein Genitivobjekt antwortet auf die Frage WESSEN? Es ist heute aber recht selten geworden. Die meisten Substantive im Genitiv sind Genitivattribute (Das Reden der Schüler...)

Genitivobjekte können sein: 

  1. Ein Pronomen, Substantiv, Numerale im Genitiv »Ich gedenke SEINER«.
  2. Ein Gliedsatz: »Ich rühme mich nicht, dass ich noch nie etwas vergessen habe.«
  3. Ein Infinitiv mit ZU: »Er beschuldigte mich, Geld gestohlen zu haben.«

Abzufragen ist in allen drei Fällen mit "wessen?" [gedenke ich, rühme ich mich, beschuldigt er mich] vom Verb her, nicht aber von einem Substantiv her [*wessen Reden?]. 

Dativobjekt

Ein Dativobjekt antwortet auf die Frage Wem? 

Das geschieht durch: 

  1. Ein Pronomen, Substantiv, Numerale im Dativ
    »Ich helfe dir / dem Kinde /allen /dreien.«.
  2. Einen Gliedsatz:
    »Ich sah zu, wie der Sturm nahte.« 

Akkusativobjekt

Ein Akkusativobjekt antwortet auf die Fragen WEN? oder WAS? z. B. durch:

  1. Ein Pronomen, Substantiv, Numerale im Akkusativ
    »Ich sehe zwei / dich / Bäume«. 
  2. Einen Infinitiv mit "zu":
    »Er versprach, das Rauchen aufzuhören.« 
  3. Einen Gliedsatz. Beliebt sind »dass«-Sätze,
    z.B. »Er sagt, dass er gern reite.«
    Aber auch: »Sie meint, er reite gern.«

Präpositionalobjekt

Ein Präpositionalobjekt kann repräsentiert werden durch einen präpositionalen Ausdruck, einen Gliedsatz, einen Infinitiv mit "zu", ein Pronominaladverb. 

Das Präpositionalobjekt lässt sich vom Verb her nur mit seiner Präposition erfragen, z.B. 

»Auf wen / worauf? hoffst du?« 

Der Akkusativ von »wen« spielt keine Rolle, denn er hängt von »auf« und nicht von »hoffen« ab. Die Antwort ist aber auch nicht »lokal« zu verstehen, hat also nichts mit einem Adverbiale zu tun! 

Beispiele:

  • Ich hoffe auf einen warmen Sommer.
  • Ich warte auf den Freund.
  • Ida passt auf ihre Schwester auf.
  • Udo bricht in Tränen aus.
  • Er fragt nach dem Befinden.
  • Ich las nur Gutes über diesen Film.
  • Ich hoffe, dass du gut nach Hause kommst.
  • Er hoffte, die Prüfung zu bestehen.
  • Er zweifelte, ob sie es ehrlich meinte.

Zur Unterscheidung zwischen Adverbiale und Präpositionalobjekt:

1. Beispiel: Ich zweifle an deiner Ehrlichkeit

  • a) Ich zweifle *wo? *wohin? *warum? [Unpassend!]
  • b) Ist hier etwas Örtliches oder Kausales gemeint? [Nein!]
  • c) Ersetzbarkeit: *Ich zweifle dort? dahin? deshalb? [Unpassend!]
  • d) Test: Ich zweifle woran / an was? [Passend!]

Die Präposition „an“, welche schon im Beispielsatz vorkam, lässt sich nicht vermeiden! 

Es liegt vor also ein Präpositionalobjekt vor!

2. Beispiel: Ich schreibe die Sätze an die Tafel.

  • a) Ich schreibe *woran? *an wen? [Unpassend!]
  • b) Ersatz: Ich schreibe die Sätze *daran. [Unpassend!]
  • c) Ist hier etwas Örtliches gemeint? [Ja!]
  • d) Ersatz: Ich schreibe die Sätze dorthin / dahin / in das Heft / auf die Bank ! [Passend!]
  • e) Test: Wohin schreibe ich die Sätze? [Passend!]

Das Wörtchen „an“ lässt sich vermeiden, ein einfaches Fragewort genügt. 

Es liegt also ein [Lokal-]Adverbiale vor! Hingegen liegt wiederum ein Präpositionalobjekt vor,  wenn es heißt: Er schrieb einen Brief an den Direktor. 

Kausaladverbiale

Das Kausaladverbiale antwortet auf Fragen wie warum?, wozu?, womit?, unter welcher Bedingung? 

Wie man der angegebenen Fragereihe entnehmen kann, wir hier der Begriff "kausal" im weitesten Sinn als "begründend" aufgefasst. 

Als Untergliederung könnte man weiter differenzieren in:

  • kausal im engeren Sinne: warum?, weshalb? Darum, aus diesem Grunde...
  • konditional: unter welcher Bedingung? Unter diesen Umständen; Wenn du das machst,...
  • konsekutiv: mit welcher Folge? ...,so dass ich schreien könnte;
  • final: wozu?, in welcher Absicht? Zur Erholung, damit wir uns erholen könnten,...
  • konzessiv: trotz welchen Umstandes? Obwohl es regnete, trotz des Regens...
  • instrumental: womit?, wodurch? Mit einem Hammer, durch Gewalt...

Allgemeine Beispiele zu begründenden Angaben: 

Das Kausaladverbiale kann repräsentiert werden durch ein Adverb, einen präpositionalen Ausdruck oder durch Gliedsätze oder satzwertige Konstruktionen. 

Mit den Zähnen klappert Udo, weil er friert. 

Wenn man friert, muss man ins Warme. Auch ein Gliedsatz ist also als Kausaladverbiale möglich. 

Udo rennt, um nach Hause zu kommen. Hier ist ein erweiterter Infinitiv mit "zu" die Kausaladverbiale. 

Daher warten alle vergeblich auf ihn. 

Lokaladverbiale

Das Lokaladverbiale antwortet auf Fragen wie wo?, wohin?, woher? in der Form:

  • Eines Adverbs: »DORT« 
  • Eines präpositionalen Ausdrucks: »AUF DEM TISCH« 
  • Eines Gliedsatzes »WOHIN DU GEHST, gehe ich auch.« 

Modaladverbiale

Das Modaladverbiale antwortet im weitesten Sinn auf die Frage wie?

also auch auf die Fragen wie viel?, wie sehr?, mit wem? / ohne wen?, woraus?

Hierzu werden von vielen auch die meisten so genannten Prädikatsnomen gerechnet!

Das Modaladverbiale wird repräsentiert durch Adjektive, Adverbien, präpositionale Ausdrücke, Substantive, Gliedsätze.

Beispiele:

  • Ida singt leise.
  • Udo ist schön.
  • Das Bein ist aus Holz.
  • Ohne Eltern verreist er gern.
  • Er rannte, als ob er Flügel hätte!
  • Bei Satzverneinung: Er liebt sie nicht. Vergleiche dazu: Er liebt sie sehr.

Temporaladverbiale

Das Temporaladverbiale antwortet auf Fragen wie wann?, wie lange? bis wann?

Das Temporaladverbiale kann repräsentiert werden durch ein Adjektiv, ein Adverb, ein Substantiv im Akkusativ oder Genitiv, einen präpositionalen Ausdruck, einen Gliedsatz

Beispiele:

  • Abends ging er ins Bett und schlief bis zum nächsten Morgen.
  • Seit langem hatte er das nicht getan.
  • Als es läutete, schlief er schon.
  • Es dauerte lange, bis er öffnete.
  • Der Besuch blieb drei Stunden. (Akkusativ!)
  • Nächsten Morgen war er hellwach. (Akkusativ!)
  • Des Morgens frühstückte er ausführlich. (Genitiv!)

Kein Satzglied

Normalerweise ist »kein Satzglied« natürlich kein Satzglied. Beim Untersuchen normalsprachlicher Sätze jedoch ist es notwendig, auch Nicht-Satzglieder als solche zu kennzeichnen

Kein-Satzglied, aber auch kein Attribut: 

Dazu gehören alle Konjunktionen, z.B. und, wie, weil und die Interjektionen

Weder beiordnende bzw. Hauptsatz- noch Nebensatzkonjunktionen sind Satzglieder. 

Aber Nebensätze stehen meist selbst in der Funktion eines Satzglied oder eines Attributs. 

»Und« u.Ä. gilt aber oft nur zwischen (Teil-)Sätzen als »kein Satzglied«, nicht jedoch bei Aufzählungen! 

Beispiel: »Franz, Peter und Anna« = Subjekt! 

»Die Ampel sprang auf Grün und ich überquerte die Straße.« = Kein Satzglied! 

Gliedsätze

Gliedsätze heißen Gliedsätze, weil sie ein Satzglied ersetzen bzw. seine Aufgabe erfüllen. Gliedsätze können in der Regel relativ frei verschoben und durch einfache Satzglieder ersetzt werden.

Als er seine Pflichten erfüllt hatte, ging er ins Kino <-> Nach Erfüllung seiner Pflichten ging er ins Kino. 

»Gliedsatz« ist also ein Unterbegriff zu Nebensatz und unterscheidet sich vom Attributsatz dadurch, dass er auch vom Prädikat (des Hauptsatzes) her abfragbar ist. 

Beispiel: »Wer im Unterricht nicht schläft, weiß, wenn er nach Hause gekommen ist, dass er nur Deutsch lernen muss.« 

Dieser Satz hat wie der folgende die Satzgliedstruktur: 

Subjekt - Prädikat - Temporaladverbiale - Akkusativobjekt 

»Der aufmerksame Schüler | kennt | am Nachmittag | seine Pflichten.«

Attributsformen

Ein Attribut ist kein Satzglied, sondern immer nur Satzgliedteil. Man könnte es auch als Untersatzglied bezeichnen. Attribute sind nähere Bestimmungen, die auf die Frage was für ein? antworten. 

Beispiele:

  • Adjektivisches Attribut: Der gute Mann...
  • Adverbielles Attribut: Der Baum dort... Das Fest heute... sehr gut
  • Genitivattribut: Das Haus des Vaters... Das Zimmer der Klasse 7D

Hier ist nun große Vorsicht angebracht: Man darf die sehr häufigen Genitivattribute nicht mit den sehr seltenen Genitivobjekten verwechseln: Die Genitivattribute lassen sich nicht vom Prädikat her abfragen! 

»Das Haus des Vaters brennt.« Man kann nicht fragen: *»Wessen brennt?« 

sondern nur, »was brennt?« - »Das Haus« Jetzt kann man allerdings weiterfragen: »Was für ein Haus?« und erhält als mögliche Antworten: »dort«, »des Vaters«, »der Klasse 7D«.

  • Präpositionales Attribut: Autos zum Verschrotten... Spenden für die Armen sind ...
  • Attributsätze: Die Frage, ob sie verliebt ist... Der Mann, der gerade wegläuft,...
  • Infinitive: Die Fähigkeit, sinngerecht vorzulesen,...
  • An sich sind sogar Artikel immer Attribut, man kennzeichnet sie oft jedoch nicht als solche.
  • Auch die nachgestellten näheren Bestimmungen, Appositionen, werden zu den Attributen gerechnet: Gutenberg, der Erfinder des Buchdrucks,... Der November, nass und kalt, ...

Abschließendes Beispiel mit Attributhäufung: 

Das neue (Adjektivattribut) Haus des Kaufmanns Baldeweg (Genitivattribut) in der Schlossstraße (präpositionales Attribut), das dieser erst kürzlich erworben hat (attributiver Relativsatz), ist abgebrannt.